Vom 29. bis 30.01.2025 führte die SIMEDIA Akademie den Zertifikatslehrgang “Security Engineer” in Siegburg durch. Die Grundlagen des Kurses “Objektsicherheit I” bilden die Themen Perimeterschutz, Außenhautsicherung, Einbruchmeldetechnik und Brandmeldetechnik.
Am ersten Tag erfolgte eine Vorstellung der Akademie sowie der Referenten. Im Anschluss hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich vorzustellen, sodass schnell deutlich wurde, welche Zielgruppe dieser Lehrgang anspricht. Die Gruppe setzte sich aus Sicherheitsdienstleistern, Werkschutzmitarbeitern, Facility Managern, Sicherheitsberatern, Architekten, Errichtern und Planern von Sicherheitstechnik sowie Personen aus dem Bereich Unternehmenssicherheit zusammen. Es wurde deutlich, dass der Lehrgang neben fachlicher Weiterbildung auch eine Plattform für das Knüpfen von Kontakten bietet. Dazu später mehr.
Das Tagesprogramm am ersten Tag umfasste folgende Themengebiete:
- Grundsätze der Sicherheitskonzeption: In diesem Vortrag wurde die allgemeine strategische Vorgehensweise für die Erstellung von Sicherheitskonzepten vorgestellt. Dazu gehörten die “Zehn Gebote der Sicherheitsplanung“, die aus der über 50-jährigen Erfahrung der Von zur Mühlen’sche GmbH entwickelt wurde. Diese verhindern Planungsfehler in der Praxis. Des Weiteren gab es allgemeine Tipps wie zur Ganzheitlichkeit, das Bestimmen von Schutzzielen nach Risiken oder auch, dass die Prävention Vorrang vor der Detektion haben sollte. Es wurde deutlich, dass die Vorgehensweise bei der Erstellung von Sicherheitskonzepten weitgehend ähnlich ist, unabhängig davon, ob es sich beispielsweise um einen öffentlichen Universitätscampus oder eine Leitstelle von Stromversorgern handelt.
- Perimeterschutz: In diesem Themenbereich wurden den Teilnehmern die verschiedenen Arten des Perimeterschutzes vorgestellt. Neben theoretischen Erläuterungen zum mechanischen, technischen und organisatorischen Perimeterschutz wurden auch zahlreiche Praxisbeispiele vorgestellt, die die Umsetzung solcher Maßnahmen veranschaulichten. Es wurde deutlich, dass ein Maßnahmenmix aus mechanischem, technischem und organisatorischem Perimeterschutz am effektivsten ist.
- Außenhautsicherung: Hier ging es um die verschiedensten Ausführungen von Fenstern, Türen, Rolltoren und Verglasungen. Die unterschiedlichsten normativen Prüfverfahren wurden vorgestellt und mit anschaulichem Bildmaterial verdeutlicht. Die Prüfverfahren wurden aber auch kritisch hinterfragt und mögliche Schwachstellen oder nicht mehr zeitgemäße Annahmen (beispielsweise eine Handbohrmaschine als Werkzeug) gemeinsam diskutiert.
Am Ende des ersten Tages wurde ein gemeinsames Abendessen im regionalen Brauhaus organisiert. Bei angenehmer Atmosphäre und leckeren Speisen bot sich die Möglichkeit, die Teilnehmer und deren berufliche Aufgaben besser kennenzulernen. Das Angebot wurde dankend angenommen, die Teilnehmer befanden sich im Interessenaustausch und nutzten die Zeit, um ihre Erfahrungen aus der Praxis mit der erlernten Theorie zu vergleichen.
Der zweite Veranstaltungstag befasste sich mit den Themengebieten Einbruchmeldetechnik und BMA. Im Bereich der Einbruchmeldetechnik wurde den Teilnehmern umfassend erläutert, was sich hinter diesem Begriff verbirgt. Die verschiedenen Maßnahmen, Interaktionen, Funktionen und auch Grundbegriffe von Einbruchmeldeanlagen wurden thematisiert. Die anerkannten Regeln der Technik wurden besprochen, sowie die Funktion aber auch Vor- und Nachteile der verschiedenen Meldertypen wurden ausgiebig thematisiert. In einer anschließenden praxisnahen Gruppenarbeit konnten die Teilnehmer ihr neu erworbenes Fachwissen anwenden. Die anschließenden Kurzpräsentationen von zwei Gruppen boten die Möglichkeit, unterschiedliche Herangehensweisen zu präsentieren.

Der letzte Teil des zweiten Tages war dem Thema Brandschutz und Brandmeldeanlagen gewidmet. Der logische und strukturierte Aufbau der vorangegangenen Vorträge wurde übernommen, so dass den Teilnehmern die wichtigsten Grundlagen vermittelt wurden. Die Grundlagen von Brandmeldeanlagen, die verschiedenen Meldertypen, die unterschiedlichen Überwachungsumfänge bis hin zu den Besonderheiten der Normen wurden vermittelt.
Die Veranstaltung war sehr gut organisiert. Der Ablauf war klar strukturiert und durchdacht, so dass alle Themen in der vorgesehenen Zeit behandelt werden konnten. Die Referenten nahmen sich immer ausreichend Zeit für Fragen und Diskussionen, was einen interaktiven Austausch und eine Vertiefung der Inhalte ermöglichte. Die Referenten zeichneten sich durch eine sehr gute fachliche Kompetenz aus, vermittelten die Themen anschaulich und praxisnah und verstanden es, durch ihre Expertise das Seminar sowohl informativ als auch bereichernd zu gestalten. Hervorzuheben ist die kritische Hinterfragung geltender Normen und Prüfverfahren, die zu informativen Diskussionen anregte und dazu genutzt wurde, normative Vorgaben und Annahmen mit der Praxis abzugleichen. Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung, die sowohl inhaltlich als auch organisatorisch überzeugte.