Der bekannte Meteorologe Jörg Kachelmann wartet mit einer Erkenntnis auf, die vielleicht noch nicht jedem geläufig ist: Waldbrände entstehen fast ausschließlich durch Brandstiftung.
100 Prozent menschengemacht.
Laut dem bekannten Meteorologen Jörg Kachelmann gibt es nur zwei Ursachen für Waldbrände: 1. Blitzeinschläge und 2. Brandstiftung. Den Anteil der Brandstiftung in unseren Breitengraden schätzt er allerdings auf 100 Prozent. Bei allen Waldbränden in diesem Jahr habe es sich um Brandstiftung gehandelt.
Denn: „Blitz spielt bei uns bei der Waldbranderzeugung fast keine Rolle.“ Er begründet das nachvollziehbar: Blitze werden bei uns – anders als in anderen Regionen der Welt, wo „trockene Blitze“ durchaus öfter vorkommen – meist von Regen begleitet. Diese Erkenntnisse verrät er in einem Beitrag seiner Videoserie „Kachelmann am Abend“, der eigentlich als Reaktion auf einen kleinen Shitstorm gedacht war.
Die Polizei lüge übrigens, wenn sie einen Waldbrand auf Selbstentzündung zurückführe. So etwas, so Kachelmann, gebe es gar nicht. Was die Polizei sage, sei „Strafvereitelung im Amt“ … „um Brandermittlungen zu vermeiden.“ Jedermann könne gerne einmal einen Ast in den Ofen packen bei 200 Grad. Da passiere nichts.
Aus diesem Grund zeigt sich Kachelmann genervt, wenn Unwetter bzw. Blitzeinschläge immer wieder als Beispiel für den Klimawandel herangezogen werden. Es gebe so viele andere gute Beispiele. Der Temperaturanstieg reiche bereits vollkommen aus, um zu zeigen, was passiere. Er würde lieber auf die in den nächsten Jahren zusammenbrechenden Permafrostberge hinweisen, auf schmelzende Gletscher usw.
Das Problem bei der Behauptung einer (vermeintlichen) Ursachenkette Blitzeinschläge>Waldbrände sieht er darin, dass es durchaus auch wieder ein paar nasse Jahre geben könnte. Das heißt, die höheren, durch den Klimawandel beobachtbaren Temperaturen könnten eben Trockenheit oder auch Feuchtigkeit hervorbringen. Er will damit sagen, dass es bei weniger Feuchtigkeit auch zu weniger Waldbränden kommt und dann fälschlicherweise gefragt wird „Ja, wo ist er jetzt, Euer Klimawandel!?“
Seine Botschaft ist eindeutig: „Wenn Menschen keinen Brand legen, gibt es keine Waldbrände.“ Und: „Ihr Idioten, werft keine Kippen durch die Gegend … und grillt nicht überall!“ Damit wird zugleich klar, dass er mit „Brandstifter“ offensichtlich nicht (nur) den Feuerteufel meint, der bewusst einen Brand legt, sondern eben auch diese fahrlässigen Dummköpfe, die ich tagtäglich dabei beobachten darf, wie sie ihre Kippen aus dem fahrenden Auto in die Böschung werfen.
Die letzte Waldbrandstatistik 2021 der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bestätigt Kachelmanns Befund tendenziell. Es nennt folgende Ursachen für Waldbrände:
- 92-mal Vorsatz (Brandstiftung)
- 128-mal Fahrlässigkeit
- 32-mal Sonst. Handlungsbedingte Einwirkungen
- 7-mal Natürliche Ursachen
- 289-mal Unbekannte Ursachen