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Business as usual trotz Corona-Krise

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Ausgabe 7/2020 |
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Ausgabe 7/2020
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Auch in dieser Krise passt die Überschrift, wenn man denn ein wenig vorausgedacht hat. Worum geht es eigentlich in den Unternehmen? Sie müssen ihren Betrieb aufrechterhalten – „as usual“. Wir (der Sicherheits-Berater, die VZM GmbH und die SIMEDIA Akademie) sind ein typischer kleiner Mittelständler. Inklusive Teilzeitmitarbeitern zählen wir 46 Köpfe. Innerhalb von drei Tagen haben wir auch den letzten unserer Mitarbeiter home-office-fähig gemacht. Zugegeben wegen der häufigen Reisetätigkeit sind die meisten Berater gewohnt, überall zu arbeiten, aber auch Sekretariate, Poststelle, Seminarorganisation kommunizieren und arbeiten wie gewohnt, nur bis auf eine Kernmannschaft von zu Hause aus.

Die Geschäftsführung und die projektverantwortlichen Berater haben mit unseren Kunden kommuniziert, dass wir – und wie wir – arbeitsfähig sind. Kein Projekt wird Schaden nehmen, sofern sich die Mitarbeiter nicht infizieren. Die Mitarbeiter dürfen grundsätzlich nicht ins Büro. Wir haben im Outlook einen Kalender mit dem Namen „Corona“ eingerichtet. Da kann jeder Mitarbeiter nachsehen, wer von den Kollegen wann einen Slot fürs Büro gebucht hat und sich daran orientieren, zu einer anderen Zeit zu kommen, z. B. um Arbeitsmaterial für seine Projekte zu holen. Wir haben vier Büroetagen. Das Haus wird ausschließlich von uns genutzt. In jeder Etage gibt es immer nur einen Slot. Ergänzende Hygienemaßnahmen runden die Vorsorge ab.

Im Handwerk und in manchem produzierenden Mittelstandsunternehmen lassen sich wie bei uns Arbeitsabläufe verändern, um die „Berührungen“ der Mitarbeiter zu reduzieren. Auch Logistiker und Speditionen machen das vor und erhalten so wesentliche Teile der Lieferkette aufrecht. Einige Unternehmen betreiben strenge Teambildung ohne jegliche Rotation. Sollte ein Teammitglied Zeichen einer Infektion zeigen, stehen die anderen Teammitglieder fest und können umgehend in Quarantäne geschickt werden, um dort weiterzuarbeiten.

Nicht jedes Unternehmen hat diese Spielräume und Möglichkeiten. Am kritischsten erscheint die finanzielle Problematik. Wenige Mittelständler habe große monetäre Puffer und die Banken werden sich wie immer restriktiv verhalten. Das gilt oft auch für die Stützmaßnahmen des Bundes, denn die Bürokratie der die Hilfen vermittelnden Hausbanken hat auch in anderen Krisen und Programmen nicht wie gewünscht funktioniert. Kritisch kann es auch im Zahlungsverhalten derjenigen werden, die zwar noch bedient worden sind, aber vorsorglich ihre Liquidität zum eigenen Nutzen durch Nicht-Einhaltung der Zahlungsziele schonen. Das ist extrem unsolidarisch, kann die Lage stark verschlimmern und „Business as usual“ nur unter erschwerten Umständen unmöglich machen.

Zweifel an den Zusagen der unbürokratischen Unterstützung durch die Regierenden hegt, wer schon einmal Kurzarbeitergeld beantragen musste. Mal sehen, ob auch die Politik gelernt hat, dass Unternehmen nicht durch Versprechungen überleben.

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