Wenn ich die Wahl habe, einen Coronaschnelltest in Eigenregie durchzuführen oder in einem der öffentlichen Testlokationen durchführen zu lassen, entscheide ich mich für den Selbsttest. Denn einerseits schätze ich mich als gründlicher ein als andere bei der Suche nach verwertbarer Nasenschleimhaut, andererseits muss ich zunächst einmal niesen, sobald das Wattestäbchen eine gewisse Tiefe in meinem Nasenbohrloch erreicht. Eine Dame aus meinem Bekanntenkreis sieht das komplett anders: Sie schätzt den Nebeneffekt des sozialen Kontakts bei der öffentlichen Testprozedur. Im Schnelltestzentrum ihrer Stadt, die eigentlich eher als Dorf zu bezeichnen ist, wird auf der ortsansässigen Bowlingbahn auf Corona getestet. Und da treffen sich eben Männlein wie Weiblein und nutzen die Chance auf einen lockdownfreien Smalltalk – wenn auch mit Sicherheitsabstand. Die Mitglieder des fünfköpfigen ehrenamtlichen Testpersonals (einer macht den Check-in-Empfang, zwei machen die Abstriche und zwei das Labor) kommen aus dem Dorf. Auch die Tochter des Bürgermeisters gehört dazu. Man kennt sich, man sieht sich, man grüßt sich. „Ist doch schön, mal wieder rauszukommen.“ Na denn!
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