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Wie wird man Sicherheitsberater?

Ausgabe 5/2022
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Ausgabe 5/2022
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In diesem Jahr 2022 blickt die von zur Mühlen’sche GmbH Sicherheitsberatung auf 50 Jahre zurück. Sie ist vermutlich die älteste Sicherheitsberatung in Deutschland. Zuvor hatte ich schon fast drei Jahre während meines Studiums Beratungen gemacht (gewissermaßen als Einäugiger unter Blinden) und meine ersten Kunden waren damals IBM, die drei Großbanken, Bayer Leverkusen und Neue Heimat. Ich wurde oft von Kunden gefragt „Wie kommt man 1969 als Student auf die Idee, Sicherheitsberatung für Computer anzubieten, wo es doch nur wenige Computer und die nur in größeren Unternehmen gab?“ Ich habe das immer mit meiner Diplomarbeit über Computerkriminalität begründet. Was ich nie erzählt habe: Als Vierjähriger (!) machte ich meine erste „Sicherheitsberatung“.

Mein Vater war Offizier im Oberkommando Wehrmacht (OKW) und dort als Sowjetspezialist in der Abwehr (dem militärischen Nachrichtendienst), zuvor Fremde Heere Ost. Das OKW war nach Flensburg ausgelagert worden. So geriet er in britische Gefangenschaft. Ein Major Fletcher warb ihn an wegen seiner Kenntnisse der sowjetischen Rüstungsindustrie, der militärischen Strukturen, der politischen Strukturen und seiner Sprachkenntnisse (russisch sprach er wie deutsch).

Von 1946 bis 1951 pflegten die Sowjets jährlich über 50 missliebige Berliner zu entführen und/oder zu ermorden. Die Angst meiner Mutter um Vater übertrug sich auf mich. Immer wenn mir etwas komisch vorkam, flitzte ich zu Mutter und berichtete meine Beobachtung. Sie telefonierte dann und die Briten reagierten sofort mit der Intensivierung des Personenschutzes von Vater. Einmal fiel mir ein Auto auf. Als Mutter dem Kontaktmann am Telefon sagte „Nein, Autonummern kann er noch nicht lesen. Er ist erst vier!“ protestierte ich „Aber ich kann sie malen!“ Das B des GB-Kennzeichens hatte ich spiegelverkehrt und die 1 ebenfalls. Aber die Nummer stimmte und die Briten wussten, welches Auto sie sich am Sektorengrenzübergang näher anschauen sollten.

Vor einigen Jahren hatte ich begonnen, solche Erlebnisse aufzuschreiben – ein Historiker, der über meinen Vater eine Biografie schrieb, hat mich dazu überredet, weil ich bislang unbekanntes Wissen um frühe Geheimdienstaktivitäten im kalten Krieg hatte. Und ein 50er-Jubiläum ist auch eine gute Gelegenheit, das alles als Buch zu veröffentlichen. Es wird im März gedruckt (ca. 320 Seiten) und ist auch als E-Book und Hörbuch geplant. Wenn Sie den Titel „Drei Leben im Gegenwind“ googeln, erhalten Sie Leseproben zu drei ungewöhnlichen Lebensabschnitten, die ungeplant immer mit dem Thema Sicherheit verbunden waren. Kindheit mit lebensgefährlich kaltem Krieg und Schwarzmarkt als Tarnung für Agentenanwerbung. Nach 1959 Schulzeit und Ausbildung in Bonn. Jeden Monat saß ich mit zwei Spitzenagenten (zwei Romeos, einer angesetzt auf meine Freundin) am Tisch, wenn wir Vorstandssitzung der Jungen Union hatten. Drei Studien in 13 Semestern. Zunächst finanziert mit Malerei. Ich verkaufte so gut, dass ich mir als Student einen DKW 3=6 (eine ehemalige Automarke) leisten konnte. Das hatten nicht einmal Prokuristen. Dann erkannte ich das Potenzial der Computerkriminalität und warnte vor Hackern, die ich noch Online-Spione und Online-Saboteure nannte. Ich wurde entsetzlich angefeindet. Nur nicht von IBM! Die sorgten dafür, dass meine Diplomarbeit zum Gutseller wurde.

„Drei Leben im Gegenwind“ erscheint im TeMedia Verlag und kann bis 31. März zum Subskriptionspreis (20 € inkl. Porto) über info@temedia-verlag.de bestellt werden. Andere lesen Krimis, ich erlebe sie und habe sie niedergeschrieben. Aus Platzgründen kann ich nicht alle in das Buch packen. Die gleichnamige Homepage ist jetzt Leseprobe. Sie wird nach Erscheinen des Buches weitere Episoden der Zeitgeschichte nachschieben.

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