Es ist so ähnlich wie beim Phishing: Je verführerischer und verblüffender das Angebot scheint, umso mehr sollte man auf der Hut sein. Das bekräftigt aktuell auch das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) wieder und mahnt zur Vorsicht vor Fälschungen beim Weihnachtseinkauf – vor allem bei Shopping-Touren im Internet. “In manchen Online-Shops häufen sich gerade zu Weihnachten scheinbar günstige Angebote, die sich als minderwertige Fälschungen herausstellen. Solche Fakes schaden unserer Wirtschaft”, so DPMA-Präsidentin Eva Schewior. Die Behörden-Chefin verweist auch auf das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO). Laut deren Studie erwirtschaften hierzulande Branchen, deren Geschäft besonders stark auf Schutzrechten des geistigen Eigentums aufbaut, fast die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Ihnen gehören rund ein Drittel aller Beschäftigten an. Laut dem EUIPO gingen deutschen Unternehmen der Bekleidungs-, der Kosmetik- und der Spielzeugindustrie, die besonders stark betroffen sind, durch Produkt- und Markenpiraterie zwischen 2018 und 2021 Einnahmen in Höhe von fast vier Mrd. Euro verloren. 40.000 Arbeitsplätze habe der Handel mit Fälschungen in diesen Bereichen gekostet.
Während das Bewusstsein für das Vorhandensein von Produkt- und Markenpiraterie sowie für die dadurch entstehenden Schäden durchaus steigt, greifen dem EUIPO zufolge noch immer viele Verbraucher sogar ganz bewusst zu Fälschungen. Dies treffe besonders auf junge Konsumenten zu. Fast vier von zehn Deutschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren haben nach einer Befragung des EUIPO schon einmal wissentlich online Fälschungen gekauft. Unter allen Deutschen liegt dieser Anteil bei zehn Prozent, heißt es weiter.