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Der Wahnsinn: Hot Chip Challenges.

Warnung

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Bernd Zimmermann

Mit Warnungen vor Sicherheitsgefahren könnte man fast täglich einen eigenen Newsletter füllen. Die eigene Erfahrung erleichtert dem Redakteur die Qual der Auswahl solcher Warnungen.

„Scharf, schärfer, Körperverletzung.“

Was ich vor ein paar Jahren in einer Wurstbude erlebte, lässt mir heute noch den Atem stocken. Ich war nebenberuflich für ein Heimatmagazin als Reporter tätig und mein Auftrag lautete, eine Wurstbude aufzusuchen und über deren exotisches Angebot zu berichten. Die hatten da nämlich unter anderem Straußen-, Känguruh- und Elchfleisch im Angebot. Man arbeitete daran, auch Krokodilfleisch verwursten zu können (und wenn es nicht stimmte, war es zumindest geschäftstüchtig erfunden). Vor Ort stellte ich dann fest, dass es in dieser Wurstbude auch besonders scharfe Soßen gibt. Mit „besonders scharf“ meine ich jetzt „höllisch scharf“. Ich korrigiere mich: „unmenschlich höllisch scharf“.

Für Schärfe gibt es tatsächlich eine Maßeinheit: SCO (Scoville). Wilbur Scoville war ein war ein US-amerikanischer Pharmakologe, der 1912 einen Test zur Messung der Schärfe von Chilischoten entwickelte. Der Wurstmann bot also Currywürste mit 30 unterschiedlichen Schärfegraden an. Schärfegrad 1 war ganz normal. Schärfegrad 30 nannte er „Mad Dog 44“. Der kam auf 4.000.000 SCO. Das entspricht ungefähr der Schärfe eines von der Polizei eingesetzten Pfeffersprays. Wer zum Teufel denn so etwas konsumieren wolle, fragte ich. Die Antwort hätte ich mir fast denken können: Junge Leute auf der Suche nach Mutproben, z. B. im Rahmen von Junggesellenabschieden.

Wir unterhielten uns also über seine Wurstbude und sein Schärfegradplakat, als der Unternehmer so ganz nebenbei fragte, ob ich denn gern scharf esse. „Aber ja, unbedingt!“ lautete meine Antwort. Währenddessen füllte er eines dieser kleinen Pommespappschälchen mit Ketchup. Dann ließ er nur zwei, drei, höchstens vier Tropfen seiner Gewürzsauce in den Ketchup plumpsen, rührte kurz mit dem Pommesgäbelchen um und hielt mir dieses zum Verkosten hin. Da es sich um einen aus dem unteren Drittel der Skala stammenden Schärfegrad handelte, nahm ich es und leckte es unbekümmert ab. Dann dauerte es noch ein paar Sekundenbruchteile, bis die Hölle ausbrach auf meiner Zunge. Das war wirklich Körperverletzung und der Mann hatte großes Glück, das ich ihn nicht gleich verklagt habe! Immerhin gab er mir einen zielführenden Tipp, wie ich das Brennen im Mundraum einigermaßen wieder löschen konnte: nämlich keineswegs mit einem Getränk. Er hielt mir stattdessen ein Mayonnaisebrötchen hin. Solche Scharfmacher lassen sich am besten mit Fett bekämpfen. Ich hatte trotzdem noch tagelang ein taubes Gefühl auf der Zunge.

Womit ich bei einer mit Nachdruck vorgetragenen Empfehlung bin – nehmen Sie diese Warnung der Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bitte ernst:

„Scharfe Mutprobe: Extrem scharfe Speisen können besonders Kindern gesundheitlich schaden.“

Ich kann Ihnen wirklich glaubhaft bestätigen: Es gibt Gewürze, die jenseits Ihrer Vorstellungskraft liegen. Das hat mit Mutprobe nicht das Geringste zu tun. Selbstverschuldete Körperverletzung trifft es sicher besser.

Newsletterbeiträge September 2023

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