Sicherheitshinweis – aktuelle Warmwasserzähler oder Wärmeverbrauchsmesser lassen unter Umständen Rückschlüsse auf die An- oder Abwesenheit von Personen in Haus oder Wohnung zu.
Unter dem Titel „Energiegewinnung, eine digitale Einladung (an Einbrecher)“ hatte der Sicherheits-Berater in Ausgabe 19/2024 eine an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW (NSPVNRW) vorgelegte Abschlussarbeit und in diesem Newsletter später auch ihren Autor Stanislaus Wagner kurz vorgestellt. Die zentrale Aussage beziehungsweise Warnung dieser Examensarbeit lässt sich in etwa so zusammenfassen: Die von vielen Photovoltaikanlagen (PVA) in der Grundkonfiguration per Web bereitgestellten Daten zur Energieerzeugung können relativ problemlos abgefangen und dann daraufhin ausgewertet werden, wann sich die jeweiligen Mieter beziehungsweise Besitzer des Hauses nicht daheim befinden – beispielsweise zur Planung eines Einbruchsdiebstahls.
In einem am 21.11. (hinter einer Paywall) veröffentlichten Artikel in der WELT wurde die Thematik aufgegriffen und noch erweitert: Sogar simple aktuelle Warmwasserzähler oder Wärmeverbrauchsmesser lassen laut dem dort zitierten Betreiber einer Ablesefirma unter Umständen bereits Rückschlüsse auf An- oder Abwesenheit von Personen zu. Der Aufwand zum Abfangen der gesendeten Daten sei überschaubar – ein Empfänger lasse sich mit Teilen für unter 35 Euro Materialkosten leicht selbst bauen. Durch die Standardisierung der Übertragung nach den europäischen Normen EN13757-1 bis -7 seien Empfang und Auswertung der unverschlüsselten Daten so einfach. Selbstverständlich können die Zähler Daten auch verschlüsselt senden, diese Option wird allerdings in den seltensten Fällen gewählt – weil Ablese-Unternehmen sonst zahllose Zugangsschlüssel – der jeweiligen Wohneinheit zugeordnet – abspeichern, verwalten und aktualisieren müssten. Dieser Aufwand wird gerne eingespart – auf Kosten der Sicherheit.