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Wie verlässlich ist die Werbung von Sicherheitsberatern?

Ausgabe 17/2022
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Ausgabe 17/2022
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Über die Werbung der Branche zu schreiben ist pikant – ich war selbst jahrzehntelang Sicherheitsberater. Wenn sich also bei Ihnen an meinen Aussagen Kritik entzündet, zögern Sie nicht, mir das mitzuteilen.

Die Zahl der Anbieter von Sicherheitsdienstleistungen wie Sicherheitsberatung und Sicherheitsplanung hat in den letzten Jahren zu-genommen. Mein Eindruck ist der, dass deren Kreativität, Referenzen zu erfinden, beispiellos ist. Manche Anbieter sind tatsächlich lupenrein unseriös:

So führt ein Anbieter, der nie ein Rechenzentrum beplant hat, mehr als ein Dutzend Rechenzentren an, ohne von den angeblichen Kunden dazu ein Einverständnis zu haben. Bei einem Planungsbüro für Gefahrenmeldetechnik war er Buchhalter.

Vor einiger Zeit (2019) warb ein Unternehmen der Sicherheitsberatungsbranche damit, das Unternehmen habe soeben sein 600. Projekt abgeschlossen. Es war erst seit drei Jahren im Handelsregister eingetragen und der Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens bis dahin Angestellter eines Ingenieurbüros für Montage von Klimaanlagen. 600 „Projekte“ in drei Jahren heißt, es muss jährlich an den ca. 200 Werktagen jeweils ein ganzes Projekt gegeben haben. Dazu muss man wissen, dass selbst kleinste Beauftragungen Zeit brauchen und man nie von Null auf 200 Projekte im ersten Jahr kommen kann.

Ein anderes Unternehmen, das sich als „Gruppe“ darstellt, vermarktet angebliche 20 Jahre Erfahrung. Man fragt sich Erfahrung worin? Es wird ein Team bildlich vorgestellt. Dabei wird zum einen nicht klar, zu welchem Gruppenmitglied welche Beschäftigten gehören. Zum anderen scheinen die Portraits sehr junge Leute darzustellen. Man kann sich beim Alter in der Schätzung auf Basis eines Porträts natürlich vertun. Aber die Darstellung überwiegend junger Menschen sollte im Kontext mit 20 Jahren Erfahrung zum Nachdenken Anlass geben.

Ein krasses Beispiel leistete sich ein Wach- und Sicherheitsunternehmen. Es hatte eine Großbank als Referenz für Beratung und personelle Dienstleistungen angegeben. Recherchen ergaben, dass es nie einen Auftrag von der Bank hatte. Es arbeitete aber einmal als Subunternehmer für ein Bewachungsunternehmen und übernahm für dieses die Parkplatzbewachung anlässlich der Aktionärsversammlung …

Sie wissen sicher, dass unser Blatt von Beratungspraktikern gemacht wird. Diese hatten einmal im Zuge der Planung eines Neubaus den Auftrag des Bauherrn, die in den eingereichten Angeboten genannten Referenzen (Planungen vergleichbarer Art) zu überprüfen. Es war dramatisch, mit welcher Dreistigkeit auch bekanntere Planungsunternehmen die Wahrheit verbogen. Ein Unternehmen gab an, für ein Großprojekt in Frankfurt die Brandschutzplanung gemacht zu haben. Sie waren zwar damit beauftragt worden, aber nach kurzer Zeit wegen Kenntnismangels aus dem Projekt ausgeschieden, um einem Haftungsfall zu entgehen.

Ein Architekt behauptete, Rechenzentrums-Planungserfahrung zu besitzen. Die von ihm als Referenz genannten Gebäude hatten bis auf eines gar keine Rechenzentren, wie die Recherchen ergaben. Und bei dem einen RZ, das sich identifizieren ließ, lag die Planung über 15 Jahre zurück. Schlimmer noch, von dem damaligen Team, das an der Rechenzentrumsplanung beteiligt war, war nicht ein einziger Ingenieur mehr in dem anbietenden Unternehmen. Auch der Chef von damals war bereits in Pension …

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