Am 5. Oktober fand im Berliner Mauermuseum Checkpoint Charly die Eröffnung einer Ukraine-Ausstellung statt. Ich war gebeten worden, die Eröffnungsrede zu halten, da die Leiterin des Museums aus meinen Erinnerungen eines Sicherheitsberaters (Drei Leben im Gegenwind, TeMedia-Verlag) Parallelen sah zwischen meiner Kindheit in den Trümmern Berlins und dem von ukrainischen Kindern (beide hatten Spielzeug, das töten konnte):
Wir haben Putin viel zu verdanken. Er ist nämlich der weltgrößte Motivator! Denn:
- Er hat es geschafft, die bereits von Macron als „hirntot“ bezeichnete NATO zusammenzuschweißen und die Existenz der Ukraine nicht mehr in Frage zu stellen.
- Er hat die weltgrößte Embargo-Gemeinschaft geschaffen.
- Er hat die NATO so attraktiv gemacht, dass Finnland und Schweden ihre jahrzehntelange Neutralität aufkündigten und den Antrag zur Aufnahme in die NATO stellten.
- Er hat Pazifisten wie Habeck, Trittin, Baerbock und Hofreiter motiviert, Befürworter von Waffenlieferungen zu werden.
- Er hat es geschafft, dass die UNO-Vollversammlung bei nur vier Gegenstimmen die russische Aggression verurteilt hat.
- Er hat hunderttausende junge Männer motiviert, sich der Mobilmachung durch Auswanderung zu entziehen.
- Er hat es geschafft, dass Russland selbst der größte Waffenlieferant an die Ukraine geworden ist (Panzer und schweres Gerät als Kriegsbeute).
- Putin hat eine große Zahl von Ukrainern (und interessanterweise auch russischstämmigen) als Partisanen mobilisiert.
- Er hat den Erfinder- und Improvisationsgeist der Ukrainer inspiriert. Wer kommt sonst noch auf die Idee, z. B. Quads geländegängiger zu machen, sie durch selbstgebastelte Schallschutzmaßnahmen fast geräuschlos zu machen und ihnen Abschussgeräte für panzerbrechende Waffen anzuschweißen?
- Er hat Europa motiviert, Millionen Ukrainern Schutz zu bieten und sie wirtschaftlich zu unterstützen.
- Er hat Europa und die Weltbank motiviert, schon jetzt über Hilfen zum Wiederaufbau der sinnlos zerstörten Orte und Betriebe nachzudenken und Mittel bereit zu stellen.
- Er hat den Ukrainern durch seine Fehler die berechtigte Hoffnung gegeben auf einen Sieg, einen Beitritt zur EU und zur NATO – und damit Frieden.