Unter dem Kürzel GG kennt man ihn in der Branche und auch wenn er nicht so aussieht, kann er sich dem Rentenalter nicht entziehen. Vor 33 Jahren begann er bei der VZM-Gruppe mit der Zielsetzung, das Medien- und Seminargeschäft der VZM-Gruppe weiter zu professionalisieren und einen Leuchtturm für die Branche und die Fortbildung in der Branche zu entwickeln.
Es gelang, denn er hatte gute Voraussetzungen, etwas völlig neu zu gestalten: Zum einen – obwohl als Lehrer ausgebildet – hatte er überhaupt keine Erfahrung, Seminare, Lehrgänge oder gar Kongresse zu gestalten und zu vermarkten, zum anderen besaß er keinerlei Kenntnisse über die Sicherheitsbranche und über sicherheitsrelevante Themen. Mit der IT hatte er aus einer Fortbildungsmaßnahme zur Programmierung von Computer Based Trainingsprogrammen nur leichte Berührungen erfahren.
GG erfüllte jedoch drei weitere wichtige Voraussetzungen für den Job bei der SIMEDIA: 1. Neugier, 2. Neugier und 3. Neugier. Er vergrub sich in Unterlagen, die er vorfand. Er fragte uns Löcher in den Bauch. Er nahm zu unseren Beratern Kontakt auf und kitzelte aus ihnen Seminarthemen heraus. Aus vielen machte er gute Referenten und setzte durch, dass sie alle Rhetorikschulungen erhielten. Er besuchte Seminare verschiedener Veranstalter und las fast alle Jahrgänge des Sicherheits-Berater ab 1974, um sich mit teilweise abwegig erscheinenden Themen vertraut zu machen. GG ging auf Messen und Kongresse und führte Buch über die Qualität von Referenten. Schon in Vorbereitung befindliche Vortragsveranstaltungen krempelte er teilweise um und nahm in eiserner Konsequenz an ihnen teil, um Ideen zur Verbesserung von Inhalt und Darreichung zu entwickeln. Er professionalisierte auch die Teilnehmerbefragungen und nahm unzählige Anregungen der Teilnehmer und Referenten auf.
Die Sicherheitsmesse in Essen, die SECURITY, die seit 1974 alle zwei Jahre stattfindet, wurde seit Anfang der 90er Jahre von einem Sicherheitskongress begleitet, der mit manchmal weit unter 100 Teilnehmern vor sich hindümpelte. GG analysierte mit mir gemein-sam den Kongress, dessen Themen und Referenten. Wir luden dann den Leiter der SECURITY-Messe nach Bonn ein und präsentierten ihm Beratungsthemen, für welche die Branche bereit ist, sehr viel Geld auszugeben. Keines dieser Themen war bisher auf dem Kongress behandelt worden.
Daraus entwickelte sich für GG die Aufgabenstellung, für die nächsten drei Messen den Kongress zu planen und durchzuführen. Schon zum ersten Kongress kamen fast 600 zahlende Teilnehmer. 2004 kamen 1.200 zahlende Teilnehmer, um sich an drei Tagen in fast 100 Vorträgen über neueste und innovative Entwicklungen in der Unternehmenssicherheit zu informieren. Mittlerweile war aus GG „Mr. Security“ geworden. Nach 10 sehr erfolgreichen Jahren meldete sich ein Neider und verlangte, dass die Veranstaltung ausgeschrieben werden sollte, sodass die Messe auch flugs die Konditionen änderte. Unter diesen neuen Bedingungen war aber kein Geld mehr zu verdienen und vom Risikotragen wird man nicht satt. GG, dem der Kongress am Herzen lag, entschied dennoch konsequent, an der Ausschreibung gar nicht erst teilzunehmen. Wir hätten unsere Alleinstellungsmerkmale und unsere Kalkulation zumindest teilweise indirekt offenlegen müssen. Der Nachfolger erlitt Schiffbruch. Nur ca. 80 Teilnehmer. Dessen Nachfolger zwei Jahre später auch. Heute gibt es den Kongress nicht mehr.
Wir hatten das kommen sehen und GG hatte, statt Personal abzubauen, weitere Mitarbeiter angeworben, neue Lehrgangskonzepte entwickelt und auch das In-Haus-Geschäft entwickelt. Heute bietet die SIMEDIA Akademie jährlich ca. 80 Veranstaltungen an und ist eine in der D-A-CH-Region weithin anerkannte Weiterbildungsinstitution in Sachen Unternehmenssicherheit.
Danke Günter Großhanten für 33 Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit.