Das Bundesministerium des Innern und für Heimat weist auf seiner Homepage zum Schutz Kritischer Infrastrukturen in Deutschland darauf hin, dass als Schutzmaßnahmen für die Bahninfrastruktur unter anderem 11.000 Kameras an besonders neuralgischen Punkten umgesetzt sind. Deshalb ist es sehr verwunderlich, dass am 23.2.2024 Unbekannte von einer Baustelle am Bahnhof Mainz-Bischofsheim dennoch 40 Tonnen Bahnschienen unerkannt entwenden konnten. Es ist davon auszugehen, dass die acht bis zehn Meter langen Schienenstücke nicht in die S-Bahn bzw. den Regionalexpress getragen und mit diesen weggefahren worden sind.
Auch wenn dieser Diebstahl sicherlich keine unmittelbaren Folgen für den Bahnverkehr hat, muss die Frage erlaubt sein, warum der Schutz und die Sicherheit von Baustellen nicht den gleichen Stellenwert wie die Sicherheit der funktionierenden Infrastruktur hat. Oder kann man die ca. 40.000 Euro Schaden und ggf. neue Bestellfristen verschmerzen? Im Übrigen: Die Deutsche Bahn ist da nicht der Einzige, der diesen Fakt das eine oder andere Mal sehr vernachlässigt! Physische Sicherheit sollte im Rahmen der Betrachtungen kritischer Infrastrukturen ganzheitlich betrachtet werden.