Von einer Kollegin wurde ich gefragt, was denn „Wertgelasse“ seien? Der Duden führt dieses zusammengesetzte Substantiv leider nicht. Aber lassen wir einmal den „Wert“ weg und schauen, was ein Gelass ist. Laut Duden ein „kleiner, enger, dürftig eingerichteter (Keller-) Raum“. Und das Teilwort „Wert“ bedeutet nach Studium des Dudens „einer Sache innewohnende Qualität, aufgrund deren sie in einem gewissen Maße begehrenswert ist“.
Damit wird deutlich, wie der Begriff „Wertgelass“ sich entwickelt hat: Ich selbst konnte mir kürzlich in einem 1864 gebauten Bank-haus einen solchen dürftig im Kellergeschoss eingebauten Raum ansehen, wo bereits damals die Werte der Bank, sei es Geld, Edelmetalle oder Aktien untergebracht wurden. Da solcher Inhalt nicht nur für Bankmitarbeiter attraktiv war, hat man diesen Raum, d.h. Wände, Decken und Boden sowie deren Öffnungen wie Türen bereits vor Urzeiten hochwertig gesichert.
Abschließende Auflösung: Heute würde man diese Örtlichkeiten als Tresorraum benennen. Und in kleinerer Bauweise (aus gehärtetem Stahl) als Tresor! Diesen Begriff wiederum kann man – im Französischen trésor – aus dem lateinischen Begriff „thesaurus“ herleiten, was mit Schatz(kammer) übersetzt wird.
Passen Sie also auf ihre Schätze auf, egal ob diese bei ihnen in einem Wertgelass oder einem Tresor liegen!