Liebe Leserinnen und Leser,
Sie halten das 1.000ste Heft des Sicherheits-Berater in Händen. Am 2.9.1974 erschien er zum ersten Mal – und dann regelmäßig bis heute. Grund genug also, unser im letzten Heft an dieser Stelle gegebenes Versprechen zu halten, einmal etwas Positives auf der Titelseite zu bringen …
Besagte 1.000 Ausgaben stehen bei uns fein säuberlich in Ordnern abgeheftet im Archiv – als Zeugnis für 45 Jahre Sicherheitspublizistik. Sollte jemand einmal eine Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit zur Entwicklung der Sicherheitspublizistik schreiben wollen, möge er (oder sie) sich gern bei uns melden. Wir würden ihm (oder ihr) dann den Zugang zu sämtlichen Ausgaben des Sicherheits-Berater eröffnen und können auch sonst hilfreiche Informationen und Quellentipps geben. Dazu der Hinweis, dass es im deutschsprachigen Raum kein zweites Druckmedium der Sicherheitspublizistik geben dürfte mit einem vergleichbar seitenstarken Archiv. Im Rahmen einer Konkurrenzbeobachtung fiel uns jedenfalls einmal auf, dass der Sicherheits-Berater mit seiner zweiwöchentlichen Erscheinungsweise öfter erscheint als alle anderen einschlägigen Sicherheitspublikationen in Europa (wir lassen uns aber gern vom Gegenteil überzeugen).
Beim Blättern in alten Ausgaben springen vor allem zwei Arten von Beiträgen ins Auge: Einerseits solche, deren Inhalte heute wie damals Bestand haben. Schließlich haben sich die Prinzipien der Sicherheitsanalyse und Risikobewertung praktisch nicht verändert – wenngleich der Sicherheits-Berater unbezweifelbar zu einer Systematisierung der Sicherheitsarbeit in der Branche beigetragen hat. Lediglich die Wortwahl lässt hier erkennen, wie alt diese Beiträge schon sind. Andererseits finden sich naturgemäß über eine Zeitschiene von 45 Jahren auch Beiträge, die sich komplett überlebt haben und nur noch als historische Anekdoten zu bezeichnen sind.
Nicht zuletzt zeigt sich beim Stöbern in alten Ausgaben, welch revolutionäre Veränderungen im Journalismus stattgefunden haben. Ob Donald Trump oder Polizeipresse: Nachrichten lassen sich heute problemlos an Journalisten vorbei publizieren. Der sogenannte „Leserdienst“, den der Sicherheits-Berater in den Siebziger Jahren anbot, hat sich schon lange komplett überlebt: Niemand mehr schreibt heute noch eine Postkarte mit Leserdienstchiffre an die Redaktion, damit diese seine Adresse an einen Hersteller von Sicherheitstechnik weiterleitet, der dann wiederum Tage oder Wochen später dem Leser Werbeprospekte schickt.
In der aktuellen 1.000 Ausgabe, Heft 2/2020 also, möchten wir Ihnen ein paar ausgesuchte Impressionen auf die 45 Jahre Sicherheits-Berater bieten: Neben der Darstellung der gestalterischen Entwicklung des Sicherheits-Berater haben sich zwei Redaktionskollegen zudem jeweils die allererste Ausgabe von 1974 bzw. den Jahrgang 1978 (Geburtsjahr des Autors) noch einmal angeschaut. In einem weiteren Beitrag gibt es einen Vergleich des 1992 über Mechatronic Gesagten mit der Gegenwart. Selbstverständlich finden Sie neben diesen Rückblicken ab Seite 40 wie gewohnt unsere aktuellen Beiträge in vollem Umfang. Viel Spaß bei der Lektüre!