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Editorial

Falsch. Richtig wäre „null Prozent“.

Ausgabe 17/2022
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Ausgabe 17/2022
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Liebe Leserinnen und Leser,

die beiden Kurven A (grün) und B (rot) auf der Titelseite sind exakt gleich groß. Sie glauben das nicht? Dann nehmen Sie eine Schere zur Hand, schneiden die rote Fläche aus und legen diese einmal auf die grüne Fläche. Sie werden staunen …

Sollten Sie nicht Hand anlegen wollen an den Sicherheits-Berater, weil Sie ihn im Rundlauf erhalten oder archivieren, kopieren Sie einfach vorab die Titelseite. Ist das nicht unglaublich, wie sich unsere Sinne täuschen lassen? Diese Art der optischen Täuschung ist nur eine von vielen und nennt sich Jastrow-Illusion.

Selbstredend verbietet es sich im Sicherheitsbereich, sich auf Illusionen zu verlassen. Wenn es auch keine hundertprozentige Sicher-heit geben kann, so ist sie doch zumindest potenziell anzustreben. Und wenn es Methoden und Mittel gibt, Annahmen zu verifizieren, dann müssen sie in der Regel auch genutzt werden.

Gegen Fehleinschätzungen hilft Folgendes: Maß anlegen im wörtlichen Sinne, z. B. einen Zollstock benutzen. Oder Messinstrumente einsetzen, die selbst Phänomene messen, für die wir nicht einmal eine Schätzung anstellen könnten, weil uns entsprechende Sinnesorgane fehlen (z. B. für bestimmte Strahlungsarten). Vieles kann man auch ganz einfach berechnen (oder berechnen lassen). Der Versuch unter wissenschaftlichen Bedingungen bleibt ebenfalls noch zu nennen (z. B. Crashtest oder Prüfungen im Brandlabor). Und im Bereich vorhersagbares menschliches Verhalten haben sich auch die Methoden der Demoskopie bewährt.

Nur nach der Schätzmethode „Pi mal Daumen“ sollte im Sicherheitsbereich eben nicht vorhergesagt werden:

  • mit welcher Beschleunigung ein Terrortruck mit dem Gewicht x seine Anpralllast entwickelt,
  • wie lange eine Brandschutztür bei einer Beflammung von 900 Grad Celsius Schutz bietet,
  • welche Reaktionszeit Einsatzkräften genügt, um nach einer Alarmierung vor Ort zu sein,
  • ob ein Fenster dem mit einem Kuhfuß bewaffneten Einbrecher länger als ein paar Sekunden standhält,
  • ob der nette Bewerber nicht auf Werksspionage spezialisiert ist,
  • ob eine Sicherheitslücke in der Software oder in der Hardware existiert,
  • ob Schnittstellenübergänge zwischen IT-Systemen ausreichend definiert und konfiguriert sind,
  • wie viele Besucher pro Minute bei einer Veranstaltung durch die Vereinzelungsanlagen passen,
  • ob Autofahrer die Kurve vor der Baustelle mit 100 Sachen noch sicher passieren können,
  • usw.

Natürlich sind jeweils die teils sehr komplexen Rahmenbedingungen mitsamt deren Konstanten und Variablen zu prüfen. Und last but not least sollte man stets auch einmal in die einschlägigen Regel- und Normenwerke hineinschauen. Hier finden sich hilfreiche Angaben und Tabellen zu zulässigen Kennwerten und weitere Hinweise, die eine Risikoaussage fernab der Kaffeesatzleserei und Sinnestäuschung ermöglichen.

Schwerpunkte:

Ausgabe 17/2022
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