sicherheits-berater
Close

Login

Wenn Sie sich hier zum ersten Mal seit dem 09.02.2024 anmelden wollen, nutzen Sie bitte die "Passwort vergessen"-Funktion.

Noch kein Abonnent? Hier geht es zu unseren Angeboten.
Close

Passwort vergessen

Close

Gastregistrierung

Mit Ihrer Registrierung erhalten Sie für 4 Wochen kostenlos und unverbindlich Zugriff auf unsere Inhalte.

Editorial

Seit 1946 wurde nicht mehr so oft gestorben

Ausgabe 3/2022
  |  
  |  
Ausgabe 3/2022
  |  

Liebe Leserinnen und Leser,

die Überschrift können Sie gern abschreiben und für Ihr Marketing nutzen – wenn Sie Produkte vertreiben, die der COVID-19-Prophylaxe dienen. Mit dieser Taktik des Teufel-an-die-Wand-malens wären Sie nicht allein. Anbieter von Sicherheitstechnik und Sicherheitssoftware beherrschen sie perfekt, um den Nachfragedruck anzukurbeln.

Die Frage soll allerdings nicht lauten, mit welcher Werbeaussage Sie wohl Ihre FFP-2-Masken, Luftfilter, Brandschutzprodukte oder sonstigen Sicherheitsprodukte vermarkten. Vielmehr wollen wir heute klären, woran es wohl liegt, wenn im Jahr 2021 mehr Todesfälle zu verzeichnen waren als seit 1946 nicht mehr?

„Sterbefallzahlen im Dezember 2021:
22 % über dem mittleren Wert der Vorjahre“ meldete das Statistische Bundesamt für 2021 am 13. Januar 2020 (www.destatis.de, Kurzlink https://bit.ly/3qAszI3 ). Konkret bedeutet dies, dass die Marke zum ersten Mal seit 1946 wieder über eine Million gestiegen ist, nämlich über 1.016.899 Sterbefälle. Das, so das Bundesamt, liege zwar hauptsächlich an der im Vergleich größeren Bevölkerung und dem höheren Anteil älterer Menschen. Allerdings erkläre dies den Anstieg nur zum Teil: Ausgehend von 2019 wäre für 2021 eine Sterbefallzahl von 960.000 bis 980.000 erwartbar gewesen, also ein Anstieg um zwei bis vier Prozent. Tatsächlich sei sie von 2019 auf 2021 aber um acht Prozent gestiegen.

Statistiken kann man ja bekanntlich in alle Richtungen interpretieren. So könnte man bei den gestiegenen Todesfallzahlen auf die Opfer von Hitzewellen verweisen – müsste dann aber die geringeren grippebedingten Todesfallzahlen gegenrechnen. Wie heftig man auch immer an der Methodikschraube dreht oder spitzfindig Sterbetage mit Meldedaten verrechnet: Die Coronapandemie hat sich eindeutig auf das Sterbegeschehen ausgewirkt und zur sogenannten Übersterblichkeit beigetragen. Auch aus anderen europäischen Staaten liegen entsprechende Befunde zur Übersterblichkeit vor. Die immer noch hier und da verbreitete Annahme, dass Corona eben nur eine ganz normale Grippe sei, hält der Überprüfung nicht stand.

Darüber hinaus hat COVID-19 dafür gesorgt, dass die statistische Lebenserwartung gesunken ist. Darauf wies das Statistische Bundesamt bereits im Juli 2021 hin (Kurzlink https://bit.ly/3qvo6WR). Und es machte beispielhaft auf den besonders augenfälligen Zusammenhang zwischen einer hohen Sterblichkeit im Freistaat Sachsen und einem Rückgang der Lebenserwartung in eben dieser Region aufmerksam.

Wer auf dem aktuellen Stand der COVID-19-Sterbefälle bleiben will, der verfolge die „Monatsberichte der Todesursachenstatistik mit Fokus auf COVID-19-Sterbefälle“ auf www.destatis.de. Oder er öffne die Exceltabellen des Robert Koch Institutes vom 13.1.2020 (www.rki.de, Kurzlink https://bit.ly/3GCZCRg). Bei Redaktionsschluss für diesen Beitrag meldete die Johns Hopkins University insgesamt 116.085 COVID-19-Tote in Deutschland (aktuelle Zahlen via Kurzlink https://bit.ly/3A5k8aL). Wir sollten COVID-19 weiterhin auf dem Schirm haben – selbst bei sinkenden Inzidenzen.

Schwerpunkte:

Ausgabe 3/2022
Anzeige
SIMEDIA Themenbereich Rechenzentren

Meist gelesen

Login

Noch kein Abonnent? Hier geht es zu unseren Angeboten.