Liebe Leserinnen und Leser,
traditionell widmet sich Heft Nr. 17 alle zwei Jahre der SECURITY Essen. Corona hat uns diesmal jedoch allen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir möchten Ihnen dennoch einen kleinen Ersatz bieten – und berichten sozusagen von virtuellen Messeständen.
Auf den folgenden Seiten (bis einschließlich Seite 347) präsentieren wir, einerseits, Beiträge unserer Redakteure zu Produkten, die uns zuletzt besonders ins Auge fielen. Andererseits haben wir auch den Ausstellern, die das Covid-19-Virus um ihren Messestand geprellt hat, Gelegenheit gegeben, sich (werblich) zu präsentieren (Seite 334 bis 337). Hierfür ein ganz herzlicher Dank auch an diese Adresse.
Mit den redaktionellen Beiträgen beginnt auf der gegenüberliegenden Seite 327 unser Redakteur Martin Feyerabend. Er gibt einen kleinen Überblick über das Thema mechanische Schließanlagen. Dazu hat er alle relevanten Hersteller angeschrieben und um Darstellung ihrer neuesten Produkte gegeben. Deren Antworten wird er in einer kleinen Serie ab heute vorstellen. Jörg Schulz hätte sich in Essen gern über Sicherheitstechnik, die per Videoanalyse Brände detektieren kann, informiert. Zwei, drei zielführende Herstellernamen kann er aber auch ohne Messebesuch nennen (S. 329). Bruno Hecht stellt Siemens‘ Schutzkonzept für stationäre Batterieanlagen vor (S. 331). Auch das wäre wohl auf der SECURITY gezeigt worden. Peter Schmidt hätte sich mit Sicherheit einen Metalldetektor angesehen – wenn das gute Stück in Essen ausgestellt worden wäre. Immerhin überzeugten ihn die Werte dieses Gerätes aus Italien, sodass er diese nachfolgend beschreibt (S. 338). Rochus Zalud steuert einen Beitrag über die aktuelle Unternehmenspolitik eines Global Players bei (S. 340). Auch ein solches Thema war ja regelmäßig Gegenstand der Gespräche an den Essener Messeständen. Klaus Kirchhöfer schließlich veröffentlicht seinen Anforderungskatalog an Softwarefunktionen, mit dem er garantiert von Stand zu Stand gezogen wäre, um Gefahrenmanagementsysteme zu beurteilen (S. 342).
Weiter geht es mit Beiträgen aus der Welt der Sicherheit. Hier möchte ich Sie so dringend wie drängend zur Lektüre der Warnung von Werner Metterhausen auf Seite 348 animieren. Wenn dieses Heft nicht ein Pseudomesseheft geworden wäre, hätte es dieser Beitrag gewiss mit einer tickenden Zeitbombe illustriert auf die Titelseite geschafft: Er kündigt bedrohliche Zeiten für die Betreiber von Industrial Control Systems (ICS) oder auch Operational Technology (OT) an.
Zu guter Letzt möchte ich Sie angesichts steigender Covid-19-Infektionszahlen an eine Aussage von Minister Jens Spahn erinnern – als Antwort auf die Frage, ob wieder mit Verboten zu rechnen sei: „Ich habe lange genug selbst bei Hochzeiten gekellnert – eine Hochzeit wird irgendwann sehr gemütlich, wenn‘s denn eine Hochzeit ist.“ Schöner kann man den Unterschied zwischen Theorie (der beschlossenen Vorsichtsmaßnahme) und Praxis (dem tatsächlichen Verhalten der Menschen) nicht erklären. Mir scheint, Sicherheitsverantwortliche machen ziemlich ähnliche Erfahrungen wie Kellner Spahn …