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Krebs-Scan der HanseMerkur.

Kommentar

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Bernd Zimmermann

Handelt es sich bei dem Krebs-Scan der HanseMerkur nicht um ein perfektes Angebot für Gesundheitsbewusste? Das dachte Bernd Zimmermann, bis Zweifel in der Presse laut wurden.

Zweifel an der Sinnhaftigkeit.

Lebenslang habe ich das volle Programm der Gesundheitsvorsorge genutzt. Eine Narbe auf meiner Schulter zeugt von einer Pockenschutzimpfung im Kindesalter. An die in der Schule verordneten Schluckimpfungen gegen Kinderlähmung kann ich mich gut erinnern. Als Wehrpflichtiger wurde ich nicht lange gefragt und zur Impfung gegen verschiedene Krankheiten befohlen. Seit meine Krankenkasse mir Vorsorgeuntersuchungen anbietet, nutze ich diese: Gesundheits-Check, Hautscan, Blut-im-Stuhl-Test, Prostatauntersuchung (im Kumpelkreis als “Große Hafenrundfahrt” verulkt), Darmspiegelung, Zahncheck und ein paar weitere, die mir jetzt nicht mehr einfallen.

Vor ein paar Wochen stieß ich dann auf das Angebot eines großen Versicherers, der HanseMerkur. Diese bietet einen “Krebs-Scan” an, den die Krankenkasse allerdings nicht zahlt. Aber monatlich 27,50 Euro (im ersten Monat 18,93) wäre mir die Gewissheit wert, Krebs im Frühstadium zuverlässig erkennen und somit den Krebs noch besiegen zu können. Als Ex-Raucher habe ich mir die Aussage eines Arztes eingeprägt, dass man einen Lungentumor auf einem Röntgenbild gar nicht erkennen könne. Auch Bauchspeicheldrüsenkrebs soll sich ja der frühzeitigen Erkennbarkeit weitestgehend entziehen. Kurzum: Auf das Angebot der HanseMerkur, die sich bei Vermarktung und Vertrieb vom Kaffeeröster Tchibo unterstützen lässt, habe ich eigentlich lange erwartet. Für die 27,50 verspricht die Versicherung eine “jährliche Früherkennungsuntersuchung mittels PanTum Detect® Bluttest”. Sollte der Befund positiv sein, sollten sich also Hinweise auf Krebszellen finden, übernimmt die Versicherung dann auch die Kosten für Nachuntersuchungen zur Abklärung und Lokalisation des Krebses durch bildgebende Verfahren (PET/​CT und MRT) und weitere Leistungen bis hin zur Chefarztbehandlung und einem Kurtagegeld. Besser geht’s eigentlich nicht.

Ich beobachte in letzter Zeit, dass die Medizin erhebliche Fortschritte im Erkennen und in der Behandlung des Krebses macht. Und ich bin zuversichtlich, dass Krebs als Todesursache in naher Zukunft ausgeschlossen werden kann. Irgendetwas hinderte mich allerdings daran, sofort einen Vertrag bei der HanseMerkur abzuschließen. 27,50 Euro gegen die Gewissheit, Krebs im gut behandelbaren Frühstadium erkennen zu können: Was zum Teufel sollte mich davon abhalten? War es Intuition? Oder war ich einfach auch zu träge, einen Vertrag sofort online abzuschließen? Oder der Hinweis eines Kollegen, der meinte, dass die Krankenkasse doch bereits alle wichtigen Krebsvorsorgemaßnahmen kostenlos anböte?

Vielleicht war das Zögern gar nicht so verkehrt. Denn jetzt kommen Zweifel auf, die in verschiedenen Medien, z. B. Focus oder NDR, formuliert wurden. Dabei bezieht man sich unter anderem auf Aussagen der Deutschen Krebsgesellschaft und zitiert diese wie folgt: “Es ist Scharlatanerie.” Es gebe keinen Nachweis einer Wirksamkeit für den Krebs-Scan. Auch die Stiftung Warentest rät ab von dem Versicherungspaket: “Unser Fazit: Verzichtbar.” Sie verlinkt stattdessen auf ihre Übersicht aller Vorsorgeuntersuchen, die die Krankenkasse bezahlt.

Es wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Aber 27,50 Euro auf gut Glück zu investieren liegt mir dann doch nicht. Hier bestätigt sich wieder einmal, dass man bei besonders attraktiv erscheinenden Angeboten ein wenig Geduld mitbringen sollte, bis sich die Presse und Verbraucherschutzinstitutionen des Themas annehmen. Ich warte also erst einmal ab, was meine Krankenkasse demnächst dazu sagt. Eigentlich müsste sich die Übernahme der Kosten für einen solchen Test doch rechnen – wenn er denn funktioniert.

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