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Editorial

Schon sehr speziell

Ausgabe 19/2021
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Ausgabe 19/2021
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Liebe Leserinnen und Leser,

„Projekte im Bereich Sicherheitsmanagement sind immer ganz besondere Projekte!“ Diese Hypothese würden wohl erst einmal viele unterschreiben, die an Projekten solcher Art beteiligt waren oder diese geleitet haben. Wird dies jedoch anderen Projekten gerecht? Sind beispielsweise Projekte zur Entwicklung einer Raumstation, eines Fußballstadions oder eines COVID-19-Impfstoffs keine besonderen Projekte?

Vielleicht liegt es in der Natur der Sache, dass nahezu alle Projekte irgendwie besonders sind, weil es im Gegensatz zur industriellen Serienfertigung oder zur landwirtschaftlichen Produktion keine standardisierten Abläufe und Prozesse gibt und Ausgangssituationen sowie Lösungswege immer individuell sind bzw. erarbeitet werden müssen. Anders gesagt ist es schon ein wesentlicher Unterschied, ob man ein Brot backen oder eine funktionierende Einbruchmeldeanlage implementieren möchte. Insofern sind Sicherheitsprojekte vielleicht gar nicht so besonders, ganz sicher sind sie aber speziell. Und den speziellen Eigenarten wollen wir uns in diesem Heft widmen.

Die nie einheitliche Ausgangsbasis für ein Projekt dieser Art gilt es immer als erstes zu evaluieren. Im zweiten Schritt kann man die Problem- und Zielstellung beschreiben, um dann Stück für Stück daraus die Lösung zu entwickeln und im Laufe des Projektes immer granularer zu werden. Was sicherheitstechnische Projekte ebenfalls auszeichnet ist, dass es immer eine Form der individuellen Qualitätssicherung geben muss, da hier Standardroutinen kaum wirksam eingesetzt werden können. Was hier sicherlich hilfreich ist, ist das in den vergangenen Jahren auf breiter Basis eingeführte Qualitätsmanagement beispielsweise gemäß ISO 9000. Das mag für den einen oder anderen sicherlich etwas sperrig daherkommen, stellt aber sicher, dass interne Prozesse standardisiert und vereinheitlicht werden, soweit dies im Projektgeschäft möglich und sinnvoll ist.

Die Notwendigkeit einer wirksamen Qualitätssicherung erkennt man immer wieder beim Review von Projekten, hier wird oft festgestellt, dass viele Irrwege und Stolpersteine durch wirksame und frühzeitige Qualitätssicherungsmaßnahmen hätten vermieden oder zumindest eingedämmt werden können. Eine wirksame Qualitätssicherung vollzieht sich hierbei über den gesamten Projektzeitraum.

Ganz am Schluss müssen die am Anfang definierten sehr abstrakten Zielstellungen wieder aufgenommen und der Erfüllungsgrad dieser Zielstellungen festgestellt werden. Und ein sicherheitstechnisches Projekt ist eigentlich nie zu Ende. Nach der Implementierungsphase folgt eine Phase des Betriebes, in der zunächst die Wirksamkeit aller Sicherheitsmaßnahmen im richtigen Leben überprüft wird und sich die implementierte Lösung bewähren muss. Und wenn man dann irgendwann einmal das ruhige Fahrwasser des Alltagsbetriebs erreicht hat, müssen zyklisch alle Voraussetzungen hinterfragt werden. Oft ist in der Folge ein Nachsteuern erforderlich, damit die Sicherheitslösung angemessen und wirksam bleibt.

In diesem Sinne – auf gutes Gelingen!

Schwerpunkte:

Ausgabe 19/2021
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