Liebe Leserinnen und Leser,
zwei Nachrichten mit Sicherheitsbezug zählten für mich im Coronajahr 2020 zu den herausragendsten: 1. Der Impfstoff kommt. 2. Donald Trump geht. Das soll‘s diesmal gewesen sein mit dem Rückblick auf ein Jahr, das man am liebsten abhaken möchte.
Schauen wir also nach vorn und denken an ERIKA. Sie ahnen es bereits – dieses Akronym, also ein aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter gebildetes Kurzwort, meint nicht wirklich eine Frau. Schon gar keine ältere (junge Frauen heißen schon lange nicht mehr so). ERIKA steht vielmehr für „Effektive Risikokommunikation“. So tauften das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU / UniBwH) ihre wissenschaftliche Forschungsgruppe mit dem inhaltlichen Schwerpunktthema „Kosten einer Krise – Analyse der Bedeutung von Non-Events im gesundheitlichen Verbraucherschutz“. Das Pilotprojekt, so die Pressestellen der beteiligten Projektpartner, solle die Kosten und Nutzen vermiedener Krisen – sogenannter „Non-Events“ – im Bereich des gesundheitlichen Verbraucherschutzes aus ökonomischer und psychologischer Sicht untersuchen und werde im Januar 2021 starten. Dabei wird es darum gehen, ob und wie Kosten-Nutzen-Abwägungen in der Kommunikation mit verschiedenen Akteuren der Risikokommunikation und zum Reputationsmanagement eingesetzt werden können. Im Klartext: Die Projektpartner wollen zeigen, wie sie mit Hilfe adäquater Risikokommunikation dem sogenannten „Präventionsparadoxon“ (vermiedene Krisenereignisse führen mitunter zu einer Infragestellung des Risikos und der getroffenen Maßnahmen) begegnen können. Das scheint mir angesichts der Erfahrungen mit Coronaleugnern ein sinnvolles Forschungsgebiet zu sein, wenn man bedenkt, dass die Coronakrise allein uns Deutsche über anderthalb Billionen Euro und Todeszahlen im fünfstelligen Bereich gekostet hat.
Ich bin noch unentschlossen, ob ich Weihnachten im Familienkreis zu einem Non-Event erklären soll. Richtig im Sinne der Gesundheitsvorsorge und Pandemiebekämpfung wäre es ja. Vielleicht verzichten wir auf Weihnachtsbraten und Likörchen und legen die FFP-3-Maske gar nicht erst ab? Oder wir belassen es bei einem ausgedehnten Weihnachtsspaziergang an der frischen Luft?
Themenwechsel: Kürzlich hat ein Medienanalyst das komplette Aussterben von Printmedien, die er als „Printosaurier“ bezeichnete, angekündigt. Der Sicherheits-Berater ist zweifelsohne ein äußerst lebendiger Printosaurier – er erscheint in gedruckter Form seit 1974. Das papierlose Büro wird ja auch seit mindestens zwanzig Jahren angekündigt – durchgesetzt hat sich derweil eine Hybridlösung aus Print und Online. Was die Abonnentenzahl des Sicherheits-Berater angeht, blieb es 2020 bei den ganz normalen Zu- und Abflüssen – trotz Pandemie und deren schlimmen Folgen für viele Unternehmen. Im Namen der gesamten Redaktion, des Verlages und des Marketings bedanke ich mich deshalb ganz besonders herzlich bei Ihnen, verehrte Abonnentinnen und Abonnenten, für Ihre Treue. Bleiben Sie gesund und sicher und machen Sie das Beste aus dem Weihnachtsfeste!